Ausgabe 1 – Baubeginn

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Ausgabe Nr.1

So dann mal los. In der Ausgabe Nr.1 befinden sich die ersten Rumpfteile und eine 12-Pfünder-Kanone. Die Teile für den Rumpf lege ich zunächst noch beiseite, denn ich möchte ihn erst zusammenbauen, wenn ich alle Teile dafür beisammen habe.

12-Pfünder

Die erste 12-Pfünder-Kanone besteht aus 13 Teilen. In Abweichung zu der Standardanleitung habe ich ein paar Veränderungen vorgenommen, die dem Original etwas näher kommen sollen. Siehe dazu auch die Zeichnung in Heft 1 Seite 7. Bei den Veränderungen habe ich einige Vorschläge aus dem englischen Forum übernommen, insbesondere aus den Bauberichten von Capt Stedders und Jase .

Die beiden Seitenteilen der Lafette haben ein paar Rillen, die wohl den blockweisen Aufbau darstellen sollen. Auf Fotos vom Schiff sieht man die aber nicht. Darum habe ich sie mit Spachtelmasse Milliput ausgefüllt, geglättet und mit der Außenseite nach innen gedreht. Unter der Bodenplatte habe ich die Querträger der Lafette aus 2x2mm (?) dünnem Holz geschnitten, die die Achsen darstellen sollen. Vor dem Verleimen habe ich noch die zwei Nieten auf jeder Seite aus dem mitgelieferten dicken Messingdraht gebastelt, den ich hier nicht verwenden werde. Den Draht an einem Ende Rund feilen, ein Loch an der gewünschten Stelle bohren, einen Tropfen Sekundenkleber ins Loch, Draht durch, innen abknipsen, glattschleifen, fertig. Später werden diese leicht hervorstehenden Kugeln noch schwarz angemalt.

Die Montage der Lafettenteile war schwerer als erwartet. Drei kleine Holzteilchen zusammen zu kleben sollte eigentlich nicht so schwer sein. Denkste….wir arbeiten hier im Millimeterbereich. Egal was ich angestellt habe, immer war der Sekundenkleber schneller als ich. Ein Fixieren mit Klammern ging auch nicht, die sind mir nach einigen Augenblicken mitsamt den Teilen um die Ohren geflogen. Was nun ? In meiner Grabbelkiste habe ich ein Stück  Buchenholz 16×16 mm gefunden. Die Umrisse der Bodenplatte der Kanone habe ich auf die Oberseite gezeichnet, die Seiten ein paar Zentimeter runter gesägt und so eine Art Stempel erhalten. Mit etwas Uhu Pattafix nun die Bodenplatte darauf fixiert und jetzt kann man die Seitenteile dagegen leimen, fixieren und sie bleiben im (fast) 90° Winkel.

Die Bohrung des Kanonenrohres für den Schildzapfen ist 1mm stark. Hier soll das Rohr später mit dem mitgelieferten Draht auf der Lafette befestigt werden. Das erscheint mir etwas zu dünn, darum hab ich das Loch mit einem Handbohrer auf 1,5mm erweitert, einen 2mm dünnen Zahnstocher auf 1,5mm herunter geschliffen und diesen zum fixieren benutzt. Jetzt passen auch die beiden Schildzapfengurte besser. Das Rohr hat auch noch ein paar kaum sichtbare Gussgrate. Ich belasse die aber erstmal, denn ich bin mir nicht sicher ob meine Farbe auf Metall hält. Schau ich mir später noch mal an.

Die Räder der 12-Pfünder auf der Original Victory sind (alle ?) aus unlackiertem Holz. Sie mit dem mitgelieferten Draht zu montieren habe ich gelassen, da so die kleinen Hinterräder in der Luft hängen, der Draht auch etwas dünn ist und die dicken hölzernen Achsen nicht wirklich nachbildet. Darum habe ich die Räder aus 4 mm (Hinterräder) bzw. 5 mm (Vorderräder) dünnen Rundleisten gesägt und mit einem Handbohrer (1,5 bis 2 mm) in die Mitte ein Loch gebohrt. Die Kunst dabei ist die Mitte zu treffen !!!! . Nach einigen Fehlversuchen habe ich dann doch noch einen Weg gefunden. Mit einem der Original Räder als Vorlage ein Holzrad in eine Klemme einspannen. Möglichst eine Klemme verwenden, die kleine Einkerbungen hat, um die Räder besser zu fixieren. Diese müssen passgenau übereinander liegen. Jetzt vorsichtig und ohne Druck mit einem Handbohrer (Ø 1mm) senkrecht langsam bohren. Später dann das Loch auf 1,5mm erweitern.  Auf dem Foto ist das Loch noch 2mm groß, die habe ich aber wieder verworfen, 2mm sind für die kleinen Räder zu knapp. Mir sind mehrere durchgebrochen.

Als nächstes werden aus Zahnstochern die herausragenden Achsen modelliert. Diese werde den auf knapp 1,5mm herunter geschliffen, grundiert und von der Spitze her in Ocker bemalt. Bis das Rad fertig ist, den Zahnstocher nicht abschneiden, dies erleichtert die Arbeit ungemein!! Jetzt in das Loch eines Rades etwas Sekundenkleber geben und dieses dann vorsichtig auf den Zahnstocher schieben bis es fest sitzt und rechtwinklig ausrichten.

Um den schwarzen Bolzen, der das Rad auf der Achse hält, zu imitieren, habe ich ein paar Borsten eines Besens geopfert .Die schwarzen PVC-Borsten sind rund 0,75mm stark. Direkt auf der Außenseite des Rades jetzt einen 1mm Bohrer ansetzen (einen in 0,75mm hatte ich nicht) und vorsichtig quer durch die Achse bohren. Etwas Sekundenkleber in das Loch geben, eine Borste durch stecken und nach dem Trocknen mit einem Cuttermesser abschneiden. Gefällt mir schon ganz gut. Direkt oberhalb des Bolzens ist am Original ein schwarzer Eisenring angebracht. Den markiere ich simpel mit einem dünnen Edding-Stift. Erst jetzt, knapp oberhalb des Striches den Zahnstocher durchschneiden, die Schnittstellen anfeilen und bemalen.

Beim ersten Versuch habe ich Räder direkt an die Seitenteile der Lafette geklebt, was nicht schön aussah. Jetzt habe ich die verbleibende Spitze des Zahnstochers ganz dünn gefeilt und die Räder in die Bohrungen geklebt. So haben sie etwas Abstand zur Lafette. Allerdings ist das Ganze doch recht wackelig, vielleicht werde ich bei der nächsten Kanone den Durchmesser des Zahnstochers belassen und ihn nur bis auf 1 mm an das Rad abfeilen und dann so ankleben. Dies war die erste Version, aber letztendlich waren mir die Räder noch zu breit….aber mehr ist wohl nicht drin. Ich werde es vorerst so lassen, wenn ich später mehr Zeit habe, mache vielleicht noch einen Versuch.

Jetzt fehlen nur noch die Augbolzen und der Stöpsel für die Geschützrohrmündung. Dafür habe ich mir aus dem Bedarf für Architekten sogenannten Plastikkarton (auch Polystyrol) besorgt, der in den englischen Foren unter der Bezeichnung plasticcard läuft. Willz hat dort eine tolle Anleitung gepostet, wie er aus diesem Material die Stopfen gebastelt hat. Ich warte nur noch auf die Mini-Augbolzen aus England…..

Update 24. Oktober 2010: Es hat eine Weile gedauert bis ich hier weitergekommen bin, denn ich habe mich erst einmal mit den Farben herumschlagen müssen, nachdem ich das Geschützrohr entgratet hatte und neu streichen wollte. Die Grundierung von Graupner, angeblich für Metall geeignet, hält ums Verrecken nicht. Egal ob verdünnt oder pur, sie verteilt sich ungleichmäßig und löst sich bei jedem weiteren Anstrich. Ich hab die Kanone mittlerweile mindestens 6mal neu gestrichen! Jetzt scheint es zu klappen. Ich habe das Geschützrohr nochmal gereinigt, mit 600er Schleifpapier ganz fein angeschliffen und direkt mit Tamyia X-1 schwarzer Farbe vorsichtig bemalt. Scheint jetzt zu halten.

Ursprünglich wollte ich noch an die Schildzapfen eine kleine Kette montieren, die den Splint hält und hatte mir dafür extra eine superfeine Messingkette (0,3 mm Drahtstärke) besorgt. Die ist aber dermaßen empfindlich und bricht so schnell, dass ich nach drei Fehlversuchen das Ganze aufgegeben habe. – Zusätzlich zu den Augbolzen kommt an jede Seite noch je ein Messingring (ø  3mm Krick 832790). Jetzt fehlen nur doch die Stopfen für die Rohre, dann bin ich fertig.

Ja die Stopfen…. die oben erwähnte Version mit dem Polystyrol ist mir zu fummelig. Wie soll ich mit einem ø 0,5mm ein Loch in eine Stange ø 0,88mm Polystyrol bohren??? Aber wer lange genug sucht…… gut wenn man eine Grabbelkiste mit Computerschrott im Keller hat. Da drin habe ich rotes Kabel in etwa ø 1,2mm Stärke gefunden, was fast genau der Bohrung des Geschützrohrs entspricht. Und das Loch für den Augbolzen is auch schon drin, man muss nur noch den alten Draht rausziehen. Bingo.

Update 20. November 2010: Ich bin noch immer nicht wirklich zufrieden, was die Räder angeht, mache jedoch hier erstmal Schicht. Da ja noch einige 12-Pfünder mehr kommen, werde ich in den dazugehörigen Artikeln dann über eventuelle Fortschritte berichten. Das wird schon noch…..

Statistik

Datum: 6. Oktober 2010
Teile in dieser Ausgabe: 16
Anzahl bisher verbauter Teile: 16
Arbeitszeit für diese Bauphase: 22 Stunden
Arbeitszeit gesamt: 22 Stunden