Ausgabe 7 – Langboot (Teil 2)

Offizielles Bautagebuch in deutsch
Offizielles Bautagebuch in englisch
Bauanleitung als PDF-Download

Ausgabe Nr.7

In der Ausgabe Nr.7 befinden sich weitere Spanten für das Hauptschiff.

Langboot (Teil 2)

Jetzt wird es fummelig, die ersten Planken. Grundsätzlich sollte man stets beide Seiten gleichzeitig beplanken, damit sich der Rumpf nicht verzieht. Is bei diesem Boot zwar nicht so leicht möglich, weil es noch auf dem Rahmen ist, aber grundsätzlich sollte man sich besser dran halten. Vor allem wenn es später mal an den Großen Pott geht.
Das erste Paar Planken muss nicht weiter bearbeitet  d.h. geschliffen werden. Obwohl die Planken des Langboots sehr dünn sind und man sie eigentlich gar nicht biegen muss, habe ich gedacht, dass es genauso gut nicht schaden kann. Also für 30 Minuten in warmes Wasser gelegt, dann an die Spanten angelegt und über Nacht mit Gummibändern fixiert. – Bei den späteren Lagen habe ich festgestellt, dass es wirklich auch ohne Einweichen klappt. Aber später beim Hauptschiff wird das sicherlich nötig werden.

Das Kleben war da schon schwieriger. Zwei Versuche alles in einem Rutsch mit Sekundenkleber zu erledigen schlugen fehl. Also habe ich es schrittweise gemacht: die Planke zuerst an den mittleren vier Spanten mit Holzleim angeklebt, mit einem kleinen Stück Holz und Gummibändern fixiert und gut austrocknen lassen.So habe ich mich dann zuerst Richtung Heck und dann in mehreren Schritten bis zum Bug vorgearbeitet. Das Plankenende am Bug habe ich dann wiederum mit Sekundenkleber geklebt, da hier doch noch einige Kraft wirkt. Auch hier wieder alles gut fixiert trocknen lassen.

Ab dem zweiten Plankengang müssen die Planken an den Enden etwas verjüngt werden. Mit Ausnahme der letzten beiden Planken wird immer nur an einer Seite geschliffen. Die Planke wird danach so geklebt, dass die gerade Kante nach unten, vom Kiel weg, zeigt. Um ganz sicher zu gehen, dass ich nicht zuviel abschleife, habe ich die Planken wieder zuerst nur an die mittleren Spanten (Nr. 9 bis 12) angeklebt. Je weiter ich in dann in Richtung Bug oder Heck kam, habe ich die Planke immer wieder vorsichtig bis zu den Spanten herunter gedrückt um zu sehen wie weit sie sich überlappen. Diesen Teil habe ich dann vorsichtig mit 400er Schleifpapier abgetragen. Diese Häppchen-Methode klappt bisher ganz gut, die Planken zeigen einem fast von selbst wie sie verlaufen wollen.

Die zwei nächsten Planken entlang des Kiels (Bauschritt 10-12) mache ich ebenso, die stark gebogene Spitze am Bug befestige ich wieder mit Sekundenkleber. Danach folgen zwei  weitere neben den vorigen. Diese habe ich schon etwas angeschliffen, klebe sie dann aber auch wieder häppchenweise fest. Sieht hier alles noch nicht sooo super sauber aus, ich hoffe aber, das später mit Spachtelmasse und Schleifpapier hin zu bekommen. – Übrigens: Damit die Planken möglichst dicht auf Stoß liegen, sollte man nach jedem Klebevorgang die Klebereste an den Kanten vorsichtig entfernen. Entweder mit Schleifpapier oder einem Cuttermesser. –

Hier kann man noch mal etwas deutlicher sehen was ich meine: Die Planke ist nur an drei oder vier der mittleren Spanten verklebt und steht nach vorne und hinten noch ab. Sobald der Leim getrocknet ist, löse ich die Gummibänder, kontrolliere den Verlauf der Planke und schleife nach. Dann leime ich die Planke an den nächsten zwei bis drei Spanten fest usw. Mittlerweile merke ich, dass ich das „Verlegemuster“ aus der Anleitung nicht halten kann, ich werde die letzten Planken wohl anders stückeln müssen. Aber wenn man sich die verschiedenen Bauberichte ansieht, scheint das eh wurscht zu sein, da das Langboot am Ende sowieso gestrichen wird und man dann von den Planken kaum noch etwas sieht.

Das Ergebnis is schon mal nicht übel, hatte mir die ganze Aktion schwieriger vorgestellt. Jetzt geht es noch darum, die vielen kleinen Macken auszubügeln. Meine englischen Freunde haben mir empfohlen erst alles zu spachteln und zu schleifen, bevor ich den Kiel anbringe. Also denn: Zunächst habe ich kleine Spalten und Risse mit Holzspachtel ausgefüllt, diesen etwa 2 Stunden trocknen lassen, um anschliessend alles erneut mit 600er Schleifpapier anzugleichen. Danach folgte eine Schicht Schellackgrundierung, die nach dem Trocknen ebenso geschliffen wurde. Das Ergebnis sieht gut aus und fühlt sich auch so an. Der Rumpf ist zwar immer noch nicht 100% glatt, aber das soll er auch gar nicht sein. Man darf später ruhig noch die einzelnen Planken erkennen können.

Laut Anleitung (Bilder 19-20) wäre jetzt eine Planke als Verstärkung der Bordwand dran gewesen. Diese ist aber am Original unterhalb der Dollbordöffnungen, darum warte ich mit diesem Schritt so lange, bis ich die Öffnungen heraus gefeilt habe. Nun also Trommelwirbel….. Säge……. und den Rumpf von der Montageplatte absägen. – Schnitt – Autschn…..  ein paar Spantenenden sind beim Sägen abgebrochen und eines davon ward sogar nimmer gesehen. Da muss ich jetzt erstmal eine Prothese anfertigen. So weit so gut.

Statistik

Datum: 12. Dezember 2010
Teile in dieser Ausgabe: 5
Anzahl bisher verbauter Teile: 137
Arbeitszeit für diese Bauphase:  15 Stunden
Arbeitszeit gesamt:  53 Stunden