Ausgabe 48 – Neubau des Oberdecks

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Ausgabe Nr.48

Ausgabe 48 enthält zwei weitere 12-Pfünder-Kanonen sowie den ersten Satz Kanonentakel.

Planänderung

Heute habe ich mich dazu entschlossen, das gesamte Obere Batteriedeck nochmal neu zu verlegen. Es fing damit an dass mir schon die ganze Zeit die Farbe der gebeizten Planken und die Darstellung der Kalfaterung nicht gefallen hat. Dazu kam, dass das Deck nicht richtig eben war, was sich auch durch Schleifen nicht lösen lies. Als sich dann auch noch herausstellte, dass das Deck zu hoch war und die Kanonen, statt mittig in der Stückpforte zu sitzen, dort oben anschlugen, stand die Entscheidung fest.

Im Bautagebuch von Tom Glanc fand ich dann schließlich ein paar tolle Anregungen. Darum werde ich jetzt das ganze Deck entfernen und nochmal komplett neu aber anders bauen.Das Deck wird nicht wie in der Anleitung auf Stützbalken verlegt. Stattdessen wird, wie schon bei den ersten beiden Decks, eine dünne Sperrholzplatte eingezogen. Diese wird dann anschließend beplankt und zwar mit Leisten aus Walnussholz.

Vorteile:

  • Richtige Höhe, keine Änderungen an allen 10 Kanonen nötig
  • Schmalere Planken
  • Saubere, ebenmässige Beplankung.

Bei der Gelegenheit will ich noch etwas versuchen und zwar bereits jetzt die Halteseile für die Luken der Stückpforten einzuziehen. Die Löcher sind ja bereits vorhanden.

Der Neubau des Oberdecks

Aua, das tut weh. Es fällt nicht leicht das Deck wieder abzureißen. Doch mit etwas warmem Wasser zum Einweichen der Klebestellen und viel Geduld klappt es dann doch. Jetzt kann ich auch die Stellen des mittleren Batteriedecks, die in Ausgabe 19 nur gebeizt wurde, mit 0,5 mm Walnussfurnier bekleben. Ich muss zugeben, jetzt, wo ich die Kalfaterung mit einem dicken Edding-Stift statt mit einem Bleistift anzeichne, sieht sie viel kräftiger aus. Später wird dies noch geschliffen und mit Danish Oil geölt.

Nach dem Ölen und einem leichten Anschliff ist die Kalfaterung minimal verschmiert. Beim nächsten Deck werde dann nur noch eine Seite der Planken mit dem Edding anmalen.

Jetzt muss ich eine Möglichkeit finden, das Deck auf die richtige Höhe zu bekommen. Da kommt mir die Adventszeit zu Hilfe. Ein Überbleibsel vom Adventskranzbinden sind ein paar Vierkanthölzer aus Buchenholz, 8 x 8 x 135 mm, auf denen der Bindedraht aufgewickelt war, passen wunderbar.

Sie sind stabil und biegen sich nicht durch. Nur an den breitesten Stellen des Rumpfes (etwa um Spant 19 und 20) musste ich zwei der Hölzer zusammenkleben. Im Baumarkt habe ich kleine, 4 mm dünne Sperrholzplatten im Format DIN A5 (148 x 210 mm) entdeckt. Aus denen baue ich jetzt das eigentliche Deck. Zusammen mit den Vierkanthölzern schließt das Deck dann später genau mit den Auflagen an den Spanten ab. So komme ich hoffentlich auf die richtige Höhe.

Das Zusägen dauert eine Weile, doch nach ein paar Stunden ist das Ergebnis zufriedenstellend. – Die erste Anprobe, es fehlen noch die Aussparungen. Sieht nicht ganz sauber aus, aber es wird ja eh noch beplankt und zum Großteil nicht zu sehen sein, daher kann man das verschmerzen. Es ist aber auch schon mal ein Test, denn ich möchte auch das Oberdeck später so bauen und dann wird mehr Sorgfalt gefragt sein. In der Zwischenzeit versuche ich jetzt mal etwas …

Im Offiziellen Bautagebuch der Briten kann man schon sehen, wie später die Luken für die Stückpforten angebracht werden. Dort werden die Seile mit Sekundenkleber angebracht. Das sieht sehr fummelig aus. Ich habe jetzt, bevor ich das Deck fest einbaue, durch jede Bohrung mit einer Nadel ein 15 cm langes Stück Faden durchgezogen und provisorisch mit Tesa-Film gesichert. So brauche ich später diese nur noch zuschneiden und hoffe, dass mir das einiges an Arbeit erspart. Sollte es nicht funktionieren, sind die Fäden ja schnell rausgezogen.

Zurück zum Deck. Die Sperrholzplatten sind fertig zugesägt und verlegt. Darauf kommen jetzt 0.5 mm dünne und 3 mm breite Streifen aus Walnussholz. Durch die geringere Breite sind mehr Reihen an Planken erforderlich, sie ergeben aber auch ein detaillierteres Bild. Die Kalfaterung zeichne ich nur noch an jeweils einer Seite einer Planke an.

Wie man sieht, ist die Höhe des Decks endlich korrekt. – Die Spalten zwischen Deck und Bordwand im Bereich zwischen Spant 16 und 21 kaschiere ich mit Stücken von eine  4 x 4 mm Holzleiste.

Hier bis in die letzte Ecke zu beplanken, hätte vermutlich damit geendet, dass mir die Hälfte der Planken durch die Spalte gerutscht wären. Wenn man so tut als ob es so gehört, fällt es auch nicht auf.

Grätings

So langsam scheint es zur Gewohnheit zu werden, jeden Arbeitsschritt zweimal zu machen. Die Montage der Grätings verlief zunächst nach Plan. Beim Schleifen (Bauanleitung Seite 12, Bild 3 und 4) muss man höllisch aufpassen, dass die feinen Enden nicht wegbrechen. Das ist sogar dem Bauer von DeAgostini passiert wie man in der Bauanleitung (Bauanleitung Seite 12, Bild 8 unten rechts). Da ich ja die Ausschnitte im Deck schmaler als im Plan gemacht hatte, müssen natürlich auch die Grätings verkleinert werden. Leider habe ich dabei lediglich die Kästchen abgezählt und nicht auf die tatsächliche Breite geachtet mit dem Ergebnis, dass die beiden großen Grätings nicht genau gleich breit geworden sind.

Im zweiten Anlauf habe ich jetzt zuerst die Breite der Ausschnitte im Deck gemessen. Bei mir sind das genau 25 mm. Dann habe ich die Grätings nochmal zerlegt und bei der Gelegenheit die 2×4 mm Leisten aus der Heftbeilage durch Walnussleisten ersetzt. Ansonsten hätte ich die Originalleisten vor der Montage streichen müssen. Leider hatte ich nicht mehr genug Leisten mit der annähernd gleichen Farbe, aber egal. –
Boah, das wäre geschafft.

 

Statistik

Datum: 16. Dezember 2011
Teile in dieser Ausgabe: 86
Anzahl bisher verbauter Teile: 1244
Arbeitszeit für diese Bauphase:  28 Stunden
Arbeitszeit gesamt: 337 Stunden